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Eine RWE-Einordnung - Dabrowski wählt die sichere Variante

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Christoph Dabrowski hat in Essen einen neuen Vertrag unterschrieben.
Christoph Dabrowski hat in Essen einen neuen Vertrag unterschrieben. Foto: Michael Gohl

Nun ist es amtlich: Rot-Weiss Essen und Christoph Dabrowski gehen gemeinsam in die Zukunft. Eine Einordnung zur Vertragsverlängerung.

Christoph Dabrowski wird ab dem 1. Juli 2024 in seine dritte Saison als Trainer von Rot-Weiss Essen gehen. Sein neuer Kontrakt gilt gar bis zum 30. Juni 2026. Es ist eine gute Entscheidung - für beide Seiten.

Was haben Karl Hohmann, Harry Pleß, Jürgen Röber, Waldemar Wrobel und Christoph Dabrowski - vorausgesetzt er geht mit RWE, wie vertraglich vereinbart, in die neue Saison - gemeinsam? Diese fünf Übungsleiter sind seit dem Jahr 1947 die einzigen Trainer an der Hafenstraße, die länger als zwei Jahre, also 730 Tage, im Amt waren. Aber, wie gesagt: Aktuell fehlen Dabrowski noch einige Tage bis zu dieser Marke. Wir sind aber in diesem Fall nach der Vertragsverlängerung mal optimistisch.

Allein diese Statistik beweist, wie schwierig es für einen Coach in Essen-Bergeborbeck ist. Davon kann Dabrowski auch ein Lied singen. Er ging in den letzten 19 Monaten als RWE-Trainer durch ein Wechselbad der Gefühle. Heute vor einem Jahr wurde er von einigen Fans noch "gehasst", mittlerweile wird er von einem Großteil des Essener Publikums geliebt. Von "Dabrowski-Raus"-Rufen bis zu Fan-Liedern wie "Olala, wir haben einen Trainer" hat der 45-Jährige an der Hafenstraße schon alles gehört und zum Teil auch über sich ergehen lassen müssen.

Doch wer, wenn nicht Dabrowski, der 273 Spiele in der 1. und 103 Partien in der 2. Bundesliga bestritt, weiß besser, wie das Fußballgeschäft funktioniert. Heute pfui, morgen hui - das ist das Leben eines Profitrainers.

Christoph Dabrowski lag aktuell kein externes Angebot vor

Bei der Vertragsverlängerung nutzte Dabrowski jetzt seine aktuell starke Position aus und unterschrieb einen nach unseren Informationen auch finanziell besser dotierten Vertrag bis zum Sommer 2026. Er hatte drei Möglichkeiten: zu verlängern, den aktuellen Kontrakt auslaufen zu lassen und zu zocken oder bei einem anderen Klub zu unterschreiben.

Da die dritte dieser Optionen zu diesem Zeitpunkt unwahrscheinlich war, entschied er sich für Option 1 - die sichere Variante. Denn jetzt hat er erst einmal einen Arbeitsvertrag bis 2026 in der Tasche - unabhängig davon, ob es in der Saison 2024/2025 gut oder schlecht laufen sollte, ist Dabrowski vorerst persönlich abgesichert.

Option 2 wäre eine "Zocker-Variante". Denn schon jetzt steht fest, dass Dabrowski eine tolle Spielzeit 2023/2024 mit Essen spielen wird - unabhängig davon, wie es nach 38 Spieltagen im Endeffekt aussehen wird. Er hätte sich dann mit dem Tag seiner Absage an RWE gedulden müssen und auf Angebote hoffen müssen. Ob und wann interessante Offerten ins Haus geflattert wären, weiß niemand.

Dabrowski ist kein Zocker-Typ und steht für Kontinuität - schon als Profi

Doch Dabrowski weiß auch seinen Job bei Rot-Weiss Essen zu schätzen. Diese Wertschätzung beruht auf Gegenseitigkeit. Dabrowski weiß, dass die Trainerplätze in den ersten drei Ligen sehr rar sind und es kommen jährlich immer mehr Ex-Profis als Trainer auf den Markt.

Zudem war Dabrowski schon als Spieler - Profi bei Werder Bremen, Arminia Bielefeld, Hannover 96 und VfL Bochum - nicht als Wandervogel bekannt. Als Trainer, bisher nur für Hannover 96 und Rot-Weiss Essen, schon gar nicht. Er fühlt sich im Ruhrpott, wo er mittlerweile in Essen-Bredeney lebt, sehr wohl.

RWE will seit Jahren auf der Trainerposition eigentlich auf Kontinuität setzen. Mit Dabrowski scheinen die Verantwortlichen den richtigen Mann dafür gefunden zu haben. Aber: beide Parteien werden auch wissen, dass Verträge im Profifußball häufig nicht bis zum Ende eingehalten werden. Spätestens ab der neuen Saison 2024/2025 fängt das Spielchen von vorne an - wie war das noch einmal? Heute hui, morgen vielleicht wieder pfui? Allen voran an der Essener Hafenstraße kann dieses Pendel sehr schnell umschlagen - das hat Dabrowski auch schon persönlich spüren müssen.

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